Archive for the ‘R.I.P.’ Category

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BBC Radio 4 wird Jons letztes Interview wieder ausstrahlen

Juni 25, 2013

BBC Radio 4 werden Rock ’n‘ Roll in Four Movements wiederholen, das Programm das zum ersten Mal letzten August gesendet wurde, und das Jons letztes aufgenommenes Interview enthält.

Es wirft einen genaueren Blick auf die Musiker, die daran gearbeitet haben, die Welten des Rock und der klassischen Musik zu kombinieren, inspiriert von seinem frühen Experiment mit seinem Concerto.

Ebenfalls vertreten sein werden Rick Wakeman und Keith Emerson, die über die Exzesse des Genres sprechen, und Roy Wood, der über die frühen Jahre des Electric Light Orchestras spricht.

Hören Sie BBC Radio 4 am Montag dem 4. Juni um 17:00 – oder hören Sie es online genau jetzt.

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Eine Würdigung von Jons Leben

Juni 25, 2013

When Rock Meets Classic ist eine höchlichst empfohlene 48-minütige Radio-Retrospektive im Gedenken an Jon.

Der umfassende und dennoch knappe überblick über Jons Karriere beginnt mit einem Ausschnitt der Piano-Version von Child in Time und enthält komplett neue Interviews mit einer Liste von wichtigen Figuren in Jons Leben – incl. eines Interviews mit ihm selber, das 2012 durchgeführt wurde – und ist gespickt mit passenden und inspirierten Zitaten von Jons Musik.

Die nicht oft gehörte Stimme von Eberhard Schöner, Jons deutschem Dirigentenpartner, spricht von der Arbeit der beiden an Windows und Sarabande.

Jons Tochter Sara spricht über seinen Abschied von Deep Purple und seinen Jahren als Komponist der ‚jeden Tag Musik schrieb‘.

Die Sendung enthält auch glanzvolle Interviews mit Ian Paice, Paul Mann, Roger Glover, Rick Wakeman, Glenn Hughes und mehr.

Das Stück wurde zum ersten Mal im Juli 2012 ausgestrahlt und wird präsentiert von Eli Lapid von The Voice of Israel, der dies freundlicherweise exklusiv für JonLord.org verfügbar gemacht hat.

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Konzert zu Ehren von Jon: 4. April 2014

Juni 25, 2013

Wir sind sehr glücklich darüber ankündigen zu können dass das Konzert zu Ehren von Jons Leben und seiner Musik am 4. April 2014 in der Londoner Royal Albert Hall stattfinden wird.

Bislang bestätigt als Künstler sind Deep Purple Mitglieder Ian Paice, Roger Glover, Don Airey und Steve Morse.

Der Frontman von Iron Maiden und langjähriger Förderer des Sunflower Jam, Bruce Dickinson wird ebenfalls auftreten, gemeinsam mit Rick Wakeman, Joe Brown und Alfie Boe.

Der Abend wird moderiert vom großen Bob Harris.

Natürlich werden noch mehr Namen anzukündigen sein, also bleiben Sie dran.

Ticket Details werden in Kürze bekannt gegeben.

thesunflowerjam.com

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Concerto für Jon, Record Collectors Würdigung

Oktober 2, 2012

‚Ein technisch brillanter Pianist und seelenvoller Vertreter der Hammond Orgel, brachte er eine seltene Kombination von Geschmack und Gefühl zu einem Spiel-Stil, der erhellt war durch extravertierte Feuerkraft.‘

So schreibt Record Collector in ihrer neuen Würdigung für Jon, die die Geschichte von Jons musikalischer Karriere nacherzählt, und Rick Wakeman zur Freundschaft zwischen den beiden Keyboardspielern interviewt, die tatsächlich erst vor ein paar Jahren begonnen hatte.

Wakeman traf Jon als er zu Ian Paices Haus kam, um das Ausrichten des Sunflower Jam 2008 zu besprechen.

– Wir unterhielten uns als ob wir uns schon ewig kannten. Wir redeten stundenlang, und verstanden uns blendend. Es war damals dass wir entschieden, dass wir  zusammen etwas aufnehmen sollten.

Traurigerweise kam es nur dazu dass sie beim Sunflower Jam 2011 spielten – und dann erfuhr Wakeman von Jons Krankheit.

– Ich weiß, das Album das Jon und ich geplant hatten wäre das beste Keyboard Album geworden, das jemals gemacht wurde. Es machte mir klar, wie zerbrechlich das Leben ist.

Lesen sie den ganzen Artikel in der Oktober-Ausgabe von Record Collector – bestellen sie online.

Falls Sie Würdigungen für Jon in anderen Medien sehen, lassen Sie es uns bitte wissen!

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Illegale T-Shirts beuten Jons Ableben aus

Oktober 2, 2012

Jons Familie wurde informiert dass jemand inoffizielle T-Shirts im Zusammenhang mit Jons Ableben bei Gigs und online verkauft hat.

Sie möchten es sehr klar stellen, dass dies nichts mit der Familie oder Deep Purple zu tun hat, und sie sind verärgert, dass jemand Profit aus diesem geschmacklosen Unterfangen schlagen sollte – außer, das Geld würde an die Wohltätigkeit gehen, was sehr unwahrscheinlich scheint.

Sie bitten darum, dass Sie ihre Gefühle respektieren und diese Handlungsweise nicht ermutigen.

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Rezension: Concerto for Group and Orchestra (2012)

September 7, 2012

Exklusive Rezension von Vincent Budd für JonLord.org. Vincent hat zuvor ‚The Gemini Man: Eine Einführung in das Orchesterwerk von Jon Lord‘ geschrieben, das 2003 veröffentlicht wurde.

Diese Studio-Interpretation des Concerto for Group and Orchestra ist Jons finale Darstellung seiner geschätzten Komposition. Es ist eine glitzernde neue Version seines gloriosen Opus, und für diejenigen von uns, die das Werk in unsere Herzen geschlossen haben, haben wir hier eine weitere superlative Version die wir schätzen können. Es ist eine zutiefst bewegende Erfahrung, die sogar noch rührender gemacht wird durch das Hinscheiden des Komponisten.

Das Concerto mit Deep Purple auf Tour um die ganze Welt zu nehmen und verschiedene andere Versionen über die Jahre zu hören, versetzte Jon offensichtlich in die Lage, die Orchesterparts noch weiter zu verfeinern. Es gibt einige wunderschöne Ergänzungen und Modifikationen in der Partitur, aber, seid versichert, sie beeinträchtigen die originale Integrität des Werks nicht. Obwohl es einen gewissen unvermeidlichen Verlust an der unmittelbaren, einen auf der Sesselkante haltenden Spannung wie bei einer Liveaufführung gibt, beschwören Dirigent Paul Mann und das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra eine herausragende, vibrierende, leuchtende orchestrale Vorführung herauf: sie ist eine wundervoll ausdrucksstarke und leidenschaftliche Darbietung. Die Gruppe/Orchester-Dynamik ist von ganzem Herzen und fein bemessen. Die Tutti Abschnitte sind klar und, wichtig, die feineren Punkte der Partitur sind voll klingend. die Aufnahme ist voll, genau und wundervoll dynamisch – der Klang der Band und des Orchesters zusammen ist manchmal schlicht atemberaubend.

Die offensichtlichst divergenten Elemente der Studioversion sind die Darbietungen der neuen Instrumentalisten und Sänger. Diese werden Einige wunderbar erfreuen und Andere enttäuschen. Sicherlich gibt es gewisse Aspekte der Band-Beiträge, bei denen es Zeit brauchen kann um sie voll zu würdigen, und entscheidende Momente die nicht unbedingt einen wohlwollenden Vergleich mit den vorhergehenden Interpretationen mit Deep Purple ertragen. Wie auch immer, mit gebührender Bekanntschaft werden Sie, ich bin sicher, bald an die Unterschiede gewöhnt sein und die jüngsten Mitglieder der ‚Gruppe‘ und ihre kontrastierende Herangehensweise an das Werk glücklich ins Herz schließen. Überaus angenehm bietet Jons Hammond einige aufschlussreiche Verstärkungen für die allgemeine Instrumentation.

Die strahlende Klarinettenmelodie die so vertraut geworden ist, bringt, wie immer, sofort ein Lächeln aufs Gesicht, und mit dem inspirierten Horn-Statement gegen die Streicher beginnt das Herz schneller zu schlagen. Das Pizzicato ist eine Freude. Alles ist gut! Die Eröffnungs-Exposition des Orchesters scheint majestätisch mit märchenhaften neuen Nuancen. Als diese entzückende, zwitschernde Klarinettenmelodie ankommt und die Streicher wunderbar antworten, werden Sie, kein Zweifel, den Einsatz der Band mit einiger Vorfreude erwarten. Natürlich ist Ian Paice ein nahezu unmöglich zu folgender Akt, aber Brett Morgan spielt außerordentlich gut.

Darin Vasilev macht die entscheidende erste Gitarrenpassage sehr zu seiner Eigenen. Sie hat ein sehr überdrehtes, spontanes Gefühl und ist dennoch vollkommen konstruiert und ist trotzdem – ungleich Ritchies langer, und dennoch erheiternder Selbstgefälligkeit von 1969 – mehr proportional mit Jons offensichtlichen orchestralen Prioritäten: Tatsächlich ist es jetzt wahrscheinlich um einen Tick zu kurz. Die Rückkehr des Orchesters ist ein erstaunlicher Moment. Jons Solo ist ebenfalls etwas kürzer als früher, aber er bietet noch immer seinen fesselnden Übergang mit dem Orchester. Die Gitarrenkadenz ist eine unerwartete, Griffbrett-schmelzende Extravaganza, die ich, nach ursprünglichen Bedenken, jetzt als ein großes Plus hier betrachte. Die Klarinettenkadenz, die dem großen falschen Ende folgt, wurde jetzt zu einer echten Tour de Force. Das triumphale Finale ist glorios und die Band und das Orchester kämpfen um das letzte Wort. Einfach Ehrfurcht gebietend.

Das langsame Movement war immer eine bemerkenswerte Leistung. Jons kompositorisches Können und die Art wie er Band und Orchester bewegend integriert produzierte ein blendendes Entzücken vom Anfang bis zum Ende. Diese Studioversion bietet die erhebendste orchestrale Version des Andante die jemals gehört wurde. Paul Mann nimmt es etwas gemütlicher als früher und bringt wirklich die Grazie und Herrlichkeit des orchestralen Schreibens heraus. Steve Balsamos mehr verfeinerte, delikatere und weniger Rock ’n‘ Roll Stimme bietet einen überaus gefälligen Abschied von den früheren Versionen, und das Hinzufügen von Kasia Laskas weiblicher Harmonie fügt diesem Abschnitt eine brillante neue Dimension hinzu, als sich die beiden wundervoll kombinieren.

Der wichtige Moment ist, als Jon eines seiner Themen in eine opulente Tschaikovski’sche Geste transfiguriert ist großartig gespielt – romantische Grandezza ohne den leisesten Hauch von filmischem Bombast. Bruce Dickinson bringt seinen Part angemessen zustande und balanciert pflichtgemäß zwischen Aggressivität und Finesse: Tatsächlich bietet er einen glühenden Kontrast zum vorhergehenden Gesang von Steve Balsamo und Kasia Laska, und dies stellt einen großen Bonus dieser Aufnahme dar. Der Gitarrenbeitrag des einen und einzigen Joe Bonamassa ist atemberaubend, und Jons Kadenza ist großartig ausdrucksstark. Die pastorale Streichquartett-Koda ist einigermaßen erstaunlich. Das langsame Movement ist vielleicht der bedeutendste und befriedigendste Abschied von den früheren Interpretationen.

Das dritte Movement ist eine der größten musikalischen Spannungen unserer Zeit. Ich werde nie aufhören, über diese blendende Integration der zwei musikalischen Gewalten zu staunen. Was diese neue Aufnahme angeht, wird dies wahrscheinlich das Vertrauteste sein für diejenigen, die dem Fortschritt des Werks gefolgt sind, obwohl es hier einige wundervolle neue Touche gibt. Das Spiel des Orchester hier ist grandios: Das Schlagzeug und die Blechbläser sind fantastisch mit vielsagenden Vorzeichen von Bravour. Steve Morse bietet einen weiteren unvergesslichen Beitrag und die Orgel mit den begleitenden Streichern macht es wirklich zu einem speziellen Moment. Traurigerweise ist die Schlagzeugkadenz nur wenig mehr als ein kurzes Solo und jetzt bei weitem zu flüchtig. Das Finale, wo wir die Themen in einer Fantasmagorie von einzigartigem musikalischen Staunen kombiniert hören bleibt nichts weniger als eine Glorie der Musik des 20. Jahrhunderts – einiges von der Rock/Orchester-Interaktion ist hier wahrscheinlich das Pulsierendste was man je auf CD gehört hat – aber, oh, das Movement geht jetzt nur allzu schnell vorbei. Wenn es zu Ende ist, ist es sehr seltsam, nicht ein Gebrüll  der Begeisterung zu hören. Das Schweigen ist, wie man sagt, ohrenbetäubend.

Die Originalaufnahme des Concerto for Group and Orchestra von 1969 mit Malcolm Arnold und dem Royal Philharmonic Orchestra  ist ein historischer, geschätzter und geliebter musikalischer Moment. Es bleibt eine bemerkenswerte Errungenschaft und bringt noch immer den Puls zum Rasen. Die Konzertversion von 1999 zum 30. Jubiläum mit dem London Symphony Orchestra war ein absoluter Triumph für alle Beteiligten. Paul Manns offensichtliche Liebe zum Werk schien wie der mächtige Strahl eines Leuchtturms und Marco de Goeijs Rekonstruktion einer Partitur von der LP und dem Video ist eines jener bemerkenswerten individuellen Unterfangen für die wir wahrhaft dankbar sein müssen. Die Essays die von Paul und Marco für die bevorstehende CD geschrieben wurden sind ohne Zweifel faszinierend und erhellend zu lesen.

Einige Kritiker haben das Concerto for Group and Orchestra als einen Fehlschlag eingeschätzt. Nun, wenn Jon gescheitert ist, dann kann ich nur sagen: Er scheiterte ziemlich glorios! Möge Gott Jon dafür segnen dass er sein musikalisches Talent und sein großzügiges Herz dafür nutzte, verschiedene Musiker zu vereinen und kontrastierende musikalische Formen in ein erfreuliches und glorreiches Ganzes zu integrieren. Das Concerto bleibt ein einmaliger, großer und tatsächlich heroischer Beitrag zur Musik des 20. Jahrhunderts. Dies war tatsächlich ‚das Beste aus beiden Welten‘. Es ist vielleicht passend dass Jons erstes orchestrales Werk auch sein Letztes sein sollte. Alle die am Studio-Concerto mitgewirkt haben, haben dem Komponisten ein fabelhaftes und passendes Denkmal geschenkt.

Diese Rezension ist ein überarbeiteter Ausschnitt aus einem längeren Stück über die Geschichte des Concertos von Vincent Budd.

Das Concerto for Group and Orchestra wird am 28. September herauskommen.
Bestellen sie jetzt vor: Standard CD Edition und CD+DVD-Audio Edition mit 5.1 Mix.

Hören sie das Finale des dritten Movements – mit Jons Kommentaren:

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Video: Paul Manns Concerto Interview

September 5, 2012

Exklusiv für JonLord.org ist hier die Geschichte von Dirigent Paul Mann über das Concerto for Group and Orchestra.

In diesem 45-minütigen, in die Tiefe gehenden Interview nimmt uns Paul Mann mit durch den Prozess der Aufnahmen für das Concerto in Liverpool und den Abbey Road Studios in den Jahren 2011 und 2012.

Er erzählt nochmals vom emotionalen Tag als Jon sein Orgelsolo für das Album aufnahm; davon, mit all den Gästen auf dem Album zu arbeiten; und er spricht ebenfalls vom Einfluss den Jons Concerto auf seine Kindheitsjahre hatte, und wie es dazu half, seine Entscheidung zu formen, ein Dirigent zu werden.

Das Interview wurde am 11. Juli gefilmt, fünf Tage bevor Jon verstarb.

Bestellen Sie die Standard CD Edition und die Digipack CD+DVD-Audio Edition (die einen 5.1 Mix des Concertos enthält) vor. Diese werden am 28. September veröffentlicht.

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Jons Familie sagt Danke

August 29, 2012

Jon Lords Familie schickt diese Botschaft:

Wir wollten uns von Herzen bedanken für all die wunderschönen, freundlichen Worte und gefühlvollen Gedanken. Wir waren von dem Ganzen erstaunt und überwältigt.

Es wird weiterhin ein Trost für uns sein dass seine Musik so viele Menschen auf der ganzen Welt bewegt hat.

Wir planen, sein Gedenken mit einem besonderen Event 2013 zu ehren.

Vielen Dank,
Vicky, Amy und Sara

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Seien Sie positiv. Es kostet nichts. Es bedeutet alles.

August 20, 2012

Kurz bevor er verstarb gab Jon ein paar Interviews, die jetzt anfangen zu erscheinen.

Eines ist ein großer Beitrag in der neuen Ausgabe des Classic Rock Magazine, und das Andere ist eine BBC Radio 4 Dokumentation über Rockmusiker die sich mit der klassischen Musik befassen. Hören Sie unten eine kurze Vorschau.

Rock ’n‘ Roll in vier Sätzen
Als der Rock ’n‘ Roll begann, war es die Musik einer Rebellion die gegen die puritanische Welt der klassischen Musik kämpfte. Die zwei Welten schienen weit auseinander, bis der verstorbene Jon Lord sein Concerto for Group and Orchestra schrieb, schreibt die BBC in ihrem Vorwort.

Stuart Maconie spricht mit Rick Wakeman und Keith Emerson über die Exzesse des Genres. Und der verstorbene Jon Lord spricht in seinem letzten aufgezeichneten Interview über seine Leidenschaft für die klassische Musik, inspiriert von seinem frühen Experiment mit seinem Concerto.
BBC Radio 4, 23. August, 11:30 (GMT)
Hören Sie es an dem Tag live

Jon Lords letztes Gefecht
Im Classic Rock Interview spricht Jon darüber, wie seine Krankheit entdeckt wurde, wie er damit zu Rande kam, und wie  er hart daran arbeitete, negativen Input von Leuten zu vermeiden, die er ‚Heulsusen‘ und Jammerlappen‘ nannte. ‚Sei positiv. Es kostet nichts. Es bedeutet alles,‘ sagte er zu Classic Rock. Geoff Barton vom Magazin schrieb auch einen speziellen Tribut an Jon Lord.
Bestellen Sie das Magazin online

BBC Last Word
Diese wöchentliche Serie auf BBC Radio 4 widmete Jon etwas Zeit in der Woche nachdem er verstorben war. Sie brachten Interviews mit Ritchie Blackmore und Rick Wakeman, und ebenso enthalten war ein Ausschnitt mit Jon von der oben erwähnten Dokumentation.
Hören Sie Last Word mit Jon jetzt

Jons brandneue Aufnahme des Concerto for Group and Orchestra – mit Joe Bonamassa, Bruce Dickinson und Anderen – wird am 28. September veröffentlicht.
Bestellen sie jetzt vor.

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Für einen Freund

Juli 31, 2012

In dieser Hommage erinnert sich Rasmus Heide an Jon

Jon Lord machte emotionale Musik, die sich mit unseren Gefühlen verbunden hat. Seine Musik hat eine Stimmung für jeden von uns – ob es seine glühende Arbeit an der Hammond Orgel während Deep Purples explosivsten Momenten oder die introvertierte und herzzerreißende Schönheit seiner Solo-Stücke ist.

Seine atemberaubende Bühnenshows machten mich immer lächeln, bis meine Wangen weh taten. Seine unnachahmliche Präsenz schlug mich immer in Bann, und Ort und Zeit verschwanden stets. Manchmal, nach einer besonders bewegenden Performance, musste ich meinen Kopf schütteln, um zu erkennen wo ich war, als käme ich aus einem Traum.

Wir sind mit einem atemberaubenden Vermächtnis an Musik und Erinnerungen zurück gelassen. Die Welt hat einen überzeugenden Musiker, einen visionären Künstler und einen charmant liebenswerten Herrn verloren.

Jons Musik ruft immer Bilder in den Köpfen seiner Zuhörer hervor. One For The Meadow ist ein wunderschönes Beispiel. Auch ohne Sam Browns wunderbare Texte versetzt es mich auf einem Spaziergang auf grünen Hügeln an einem schönen Sommernachmittag.

Tatsächlich war Jon ein Mann, der solche Dinge zu bemerken pflegte. Bei meinem ersten Besuch in Jons Haus  fuhr er mich durch ebensolche Hügel in der Nähe seines Zuhauses in Henley. In einem Pub an einem Feldweg hatten wir ein leckeres Mittagessen von Bubble und Squeak (Pfannengericht aus Gemüse und Kartoffeln, Anm. d. Ü), mein erster Eindruck von diesem soliden englischen Gericht, während wir über seine Musik, sein Lebenswerk und seine Pläne für die Zukunft sprachen.

Jon war immer hervorragende Gesellschaft. Er verband seinen tiefen Wissensquell mit scharfem Witz, und nie weniger als vorbildlichem Verhalten, damit sich jeder um ihn herum wohl fühlte. Niemals weit vom nächsten Lächeln oder diesem ansteckenden Kichern, war seine Anschauung positiv und wurde dem Sprichwort ‚Wenn du nichts Nettes sagen kannst, dann sag überhaupt nichts’ gerecht. Und er war immer voller Ideen und Projekte .

Als BBC 4 ihn nach seinem Tod in Last Word brachten, machten Ritchie Blackmore und Rick Wakeman beneidenswerte Kommentare über ihren alten Freund und Musikerkollegen – und dann, Überraschung, kam Jon auf Sendung um zu erklären, dass er gerne zu 50 % als Deep Purples Keyboardspieler in Erinnerung gehalten werden möchte, und zu 50 % als Komponist, der eine kleines, aber interessantes Schaffenswerk vorzuweisen hat. Das Interview wurde nur eine Woche vor seinem Tod aufgezeichnet, und während er zerbrechlich klang, brachten Jons Worte noch immer seine unzerstörbare Entschlossenheit herüber, dass er mit Gottes Gnade beabsichtigte, an diesem seinem Schaffenswerk zu bauen.

 Leserkommentar auf JonLord.org am 16. Juli 2012:
Heute treffen Sie J.S. Bach – Sie werden ihn kennen, jeder tut es. Die Sache ist die Jon, er wird Sie auch kennen …

In meinen letzten 30 Jahren wuchs Jon von meinem Teenager-Idol zu zu jemandem, der mich Freund nennen sollte. Ich war zu geehrt.

Wie so viele andere, war ich zuerst von den aufregenden Klängen seiner Hammond gefangen. Die alte Kopie von Deep Purples Made In Europe meines Kindheits-Nachbarn fing mich ein. Von Coverdales cooler Ankündigung von ‚Rock’n’Roll!‘ war meine vor-Teenager-Vorstellung gefesselt. Das war echte Musik. Jons Hava Nagila Intro zu You Fool No One auf Seite 2 war so voller musikalischer Vorzüglichkeit – und nur das Erste von einer Lebensdauer von Highlights.

Viele Jahre später war ich fasziniert, dieses Album im Regal von zuletzt gespielten CDs in Jons eigener Küche Jons zu sehen.

Jons Arbeit mit Deep Purple sicherte ihm eine Stellung auf dem höchsten Level von kreativen und kommerziellen Errungenschaften im Rock. Das Beast aus dem Käfig zu lassen war eine von Jons visionäre Erfindungen – die Hammond-Orgel in einen Marshall-Verstärker zu stöpseln, um einen Sound zu schaffen, der zu Ritchie Blackmores verzerrter E-Gitarre passen könnte. Damit kam die Fähigkeit, diese wilde Kreatur zu zähmen und zu kontrollieren; unter seiner kundigen Berührung sollte sie knurren oder schnurren, dann heulen und schreien – alles zur Freude von meinen Ohren und den Haaren auf meinem Nacken.

Mein liebster Moment wird immer diese Show in New Haven, CT sein, im Jahr 1985. Ich habe noch nie vorher oder nachher eine Hammondorgel gesehen die man vorwärts fallen hat lassen damit sie so in den Bühnenboden kracht
(Gary Smith, JonLord.org 17. Juli 2012)

Auf der Bühne war Jon immer aufregend, nicht zuletzt mit Deep Purple. Ich beobachtete in Ehrfurcht wie er und Blackmore die Grenzen des Hardrock erweiterten. Ritchie räumte ein, dass Jons Soli immer den größten Applaus von seinem erstaunten Publikum bekamen.

An dem letzten Konzert der beiden zusammen in Helsinki 1993 sah ich Ritchie einige schöne Versuche machen, Jon während ihrer Jagd in Speed King zu überrumpeln. Das dauerte weit länger als üblich, bis der Gitarrist plötzlich aufgab, seine Hände auf der Hüfte in einer spaßhaften ‚Was denkst du, wer du bist?’ Haltung Jon anstarrte – dann ein breites Lächeln aufsetzte und die Hand ausstreckte, um Jons Hand zu schütteln. Der gegenseitige Respekt zwischen den beiden blieb von der Krise in der Band verschont, und bis zu seinem Tod fuhr Jon fort, Ritchies Technik auf der akustischen Gitarre zu preisen, und anzumerken wie gerne er mit ihm wieder aufnehmen und spielen würde.

Child In Time war Jons Erkennungsmelodie in Deep Purple, und er war stolz darauf, es nie auf die gleiche Weise zweimal zu spielen. Während seiner letzten Jahre mit Purple schien der Song für immer im Ruhestand zu sein, aber in den 2000er Jahren arrangierte Jon es neu für Orchester, und ich sah es zu noch größeren majestätischen Höhe wachsen, als er Band und Sinfonieorchester zu seinem sich steigernden, atemberaubenden Höhepunkt führte.

Jon war ein Achtung gebietender Künstler, der jede Nacht jedermanns Respekt und Aufmerksamkeit verdiente. Groß hinter der Hammondorgel stehend, die Augen versteckt hinter einer Sonnenbrille und sein graues Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, gab er seinen Mitmusikern Handzeichen von einem Abschnitt eines Songs in den Nächsten, seine linke Hand in die Luft gehoben um bis zum Ende seines Solos herunter zu zählen.

Wenn er spielte, hüpfte seine Schulter auf und nieder, fast bis an sein Ohr während intensiver Momente. Er lehnte sich auf ein Bein, bediente das Lautstärkepedal mit dem anderen und dann warf er seinen Kopf beim dramatischen Höhepunkt des Solos zurück.

Sein perkussiver Orgel-Stil sah seine Hände willkürlich über die Tasten tanzen, als ob er Bongos spielen würde. Und dann zu seinem anderen Markenzeichen zu wechseln, den feurigen Soli, wo seine rechte Hand führte, und er mit der Linken unterstützende Anschläge hinzufügte, oder die Kontrollen der Leslies bediente.

In früheren Jahren, waren auf seiner Hammond andere Keyboards und Effekt-Boxen gestapelt. Er legte sein Knie auf die Tasten der Hammond, dann spielte er mit den Effekten und Schubreglern um dramatische Schreie, Heuler und Windgeräusche hervorzurufen, die die Schwellen unseres Hörvermögens bedrohten.  Dann kippte er die Hammond in einem Winkel aufwärts und ließ sie auf den Bühnenboden krachen für diesen explosionsartigen Sound aus den eingebauten Reverb. Magische Erregung.

Jon musikalische Karriere stand auf zwei Beinen. Neben einem Leben im Hardrock hat sein Herz nie aufgehört für die Verlockungen einer breiteren musikalischen Leinwand zu schlagen. Seine Arbeit mit Orchestern seit dem Jahr 1969 bis zum Ende begann als mühsame und harte kreative Arbeit zu Hause in seinem Musikzimmer – umgeben von seinen Büchern und seiner Musik-Sammlung (und mit einer sonnenbebrillten Büste von Beethoven die das Verfahren beaufsichtigte!) – und endete in lustvoller Befriedigung, wenn er seinen Daumen in Anerkennung einer weiteren erfolgreichen Orchesterkonzert-Vorstellung hob.

Meine erste unmittelbare Erfahrung von Jons „anderer Seite“ war eine seltene 1990er Solo-Show in einem See-Festival in Thun, Schweiz. Mit einer Band, mit Pete York und Miller Anderson und einem kleinen Streicherensemble, führte Jon hauptsächlich Stücke aus seinem Album Before I Forget auf. Bach Onto This war das Tour-de-force-Highlight des Konzerts – das brachte ihn für ein paar Minuten außer Atem – aber auch der Titeltrack und Auszüge aus Gemini Suite, wo die Streicher in den Vordergrund traten, zeigten seine unglaubliche Bandbreite.

In späteren Jahren fühlte sich Jons vornehme Erscheinung noch mehr zu Hause vor einem Symphonieorchester. Als Gastgeber sprach er mit englischem Witz über die Musik, bevor er sich ans Klavier setzte und – mit einem wachsamen Auge auf den Dirigenten – eintauchte in Musik von atemberaubender Schönheit und Dramatik.

Über 20 Jahre war das wundervoll eingängige Sarabande-Album Jons liebenswertestes Solowerk. Ein paar Titel wurden bei den meisten seiner Solo-Shows in den 2000er Jahren gespielt, und die gesamte Suite wurde schließlich bei einer herrlichen Uraufführung mit großem Orchester in Budapest im Jahr 2010 wiederbelebt. Die Sarabande von Anfang bis Ende zu hören war schon seit Jahren mein Traum, und die voll orchestrierte Version von 2010 verschaffte Freude, Begeisterung und sogar Unglauben darüber, was Jon die Musiker abzuliefern machte. Er bewegte sich zwischen Klavier und Hammond, und der donnernde Höhepunkt sandte heiße und kalte Schauer mein Rückgrat hinunter.

Aber Sarabande wurde von Pictured Within in den Schatten gestellt. Die ungemein schöne und in sich gekehrt Feier des Lebens von Jons damals kürzlich verstorbenen Eltern vor der malerischen Kulisse der Schweizer Zufluchtsortes in den Alpen, Zermatt, ist ein Meisterwerk. Sein Titelsong – alles über die Auseinandersetzung mit dem Verlust von geliebten Menschen – berührt mich immer. In jeder Vorstellung die ich gesehen habe, unabhängig von seiner Instrumentierung – großes Orchester, kleines Streicherensemble oder einfach nur Jon und sein Klavier – seine Melodie und Worte ersticken mich und bringen einen Kloß in den Hals.

Here be friends…
Here be heroes…
Here be sunshine…
Here be grey…
Here be life…
Here love lies bleeding…
(Text von Pictured Within)

Als Jons Solo-Aktivität in der Mitte der 2000er Jahre zunahm, schlug ich ihm eine offiziell sanktionierte und professionell betriebene Website vor, die ihm helfen sollte seine Nachrichten zu verbreiten und ihn mit den Fans in Kontakt zu bringen. Er war ein eifriger Versorger mit der Wahrheit online, tauchte ein in Diskussionen, wenn Deep Purple Fans sich in Hörensagen oder Spekulationen zu verlieren drohten. In seinem unnachahmlichen Schreibstil sollte er ihnen mit ein paar sorgfältig bemessenen Worten den Kopf zurechtrücken.

Jon liebte, dass JonLord.org wie. Orgel klang, und wir starteten die Website zusammen mit der Uraufführung vom Durham Concerto im Oktober 2007. Jon war involviert in mehrere Konzertprojekte und Album-Aufnahmen, und die Webseite hatte einen geschäftigen Start.

Glückliche Zeiten folgten als ich zahlreiche Reisen machte zu seinen Konzerten in ganz Europa; From Darkness To Light war ungeheuer bewegend in der Trondheimer Nidaros-Kathedrale, ebenso wie die Doppel Anziehungskraft sowohl von To Notice Such Things und dem Concerto For Group and Orchestra gespielt von den Royal Liverpool Philharmonics in ihrer Heimatstadt.

Ich wusste, dass Jon nicht sehr viel Zeit online verbrachte, aber ich lernte bald, dass er alles, was hier veröffentlicht wurde, auch las. Wenn etwas zu wünschen übrigließ, sollte er mir sofort eine Email schicken mit höflichen, aber bestimmten Korrekturen.

Jons letzte beide Konzertauftritte während eines Wochenendes im Juli 2011 illustrieren seine gigantischen musikalischen Fähigkeiten und Vielfalt. Am Freitag wurde der alljährliche Sunflower Jam in der Royal Albert Hall so etwas wie die inoffizielle krönende Glorie für Jon. Herrliche Darbietungen mit Joe Bonamassa und eine Weltpremiere mit Mit-Keyboard-Virtuosen Rick Wakeman – gemeinsam mit einigen seiner Solostücke – rissen das Publikum von den Sitzen.

Zwei Nächte später, am Sonntag in einer kleinen Pfarrkirche in Nuthurst im ländlichen Sussex, spielte er Klavier für eine bewegende Aufführung von To Notice Such Things mit Streicherensemble und Flöte. Der Unterschied in Stil und Umfeld war greifbar, aber beide Aufführungen begeisterten sein Publikum. In einer schmerzlichen Rückschau erlaubten es diese beiden Konzerte Jon, auf eine Weise zu gehen, die repräsentativ für und getreu seiner erstaunlichen Karriere von musikalischen Entdeckungen und Abenteuern war.

Danach, wieder zurück in seinem Hotel auf dem Land mit Paul Mann und einem Freund von mir, teilten wir ein Glas Rotwein um den Abend in Sussex abzuschließen. Es war noch früh und die sommerliche Atmosphäre war beruhigend und entspannt. Plötzlich ging der Feueralarm los, und der Kellner bat uns, das Gelände zu verlassen. Jeder schlenderte lässig nach draußen. Als ich die Haustür erreichte, sah ich nach draußen, und ich sah ein Bild, das für immer in meinem Kopf bleiben wird.

Jon hatte es schon nach draußen geschafft, und in dem Park, der weg vom Hotel nach oben ging, stand er ganz allein mit seinen Händen in den Jackentaschen auf einem kleinen Hügel. Er beobachtete ruhig das sich leerende Hotel, und er sah groß, schlank und extrem fit aus. Er war die personifizierte Stärke, selbstbewusst und zufrieden mit dem Leben.

Genau einen Monat später rief Jons Manager an, um die Ankündigung seiner Krankheit zu arrangieren. Dies war ein betäubender Schock. Aber ebenso atemberaubend – als die Nachricht bekannt wurde – war der virtuelle Ozean der Liebe, der in Jons Richtung schwappte. Eine Bekräftigung seines unglaublichen Ansehen bei Freunden, Fans und Kollegen gleichermaßen.

Ein Totara ist im Wald von Tane gefallen.
(Der Totara ist ein riesiger einheimischer Baum in Neuseeland, der über hunderte von Jahren wächst. Wenn einer von ihnen fällt, ist das eine große Tragödie. Dieses Maori-Sprichwort wird zitiert wenn jemand von Bedeutung stirbt.)
(Michael Ross, JonLord.org 17. Juli 2012)

Jons Tod brachte mehr als eine halbe Million Besucher in nur zwei Tagen auf diese Website. Aus der ganzen Welt. Dies ist nicht nur eine atemberaubende Zahl. Sie repräsentiert die unermessliche Liebe und den Respekt den Jedermann für Jon und seine Musik hat. Tausende und Abertausende von Freunden, Fans und Bewunderern haben ihre Liebe und Zuneigung in seine Richtung geschickt. Und mehr als zu den Hard-Rock-Hits zu kommentieren, reflektieren die Menschen auch darüber, wie Jons Musik ihnen durch schwierige Zeiten geholfen und ihre Einstellung zum Leben merklich geändert hat.

Jon war ein einzigartig begabter Mensch. Er gab unseren Gefühlen Musik. Möge sie lange nachklingen. Danke Jon, für Alles.

Mein Beileid an Vicky, Sara und Amy.

– Rasmus Heide, Juli 2012

Falls Sie in Erinnerung an Jon spenden wollen, würden Vicki, Sara und Amy es vorziehen, wenn eine wohltätige Spende in Jons Namen an den ‚Sunflower Jam‚ gemacht wird. Registrierte Wohltätigkeits-Nummer  1138401. Spenden Sie jetzt